ZZZ-Anlässe

Zunftmeistertreffen 2006

Wenn Zunftmeister ihre trendigen Seiten entdecken.

Mit einem aussergewöhnlich trendigen Zunftmeistertreffen lieferte die Zunft Schwamendingen einen zünftigen Höhepunkt in dem Jahr in dem ihr Zunftmeister den Vorsitz in der Zunftmeisterversammlung innehatte.

An einem trendigen Samstag in einem trendigen Monat - genauer am 9. September 2006, kurz nach Mittag - versammelten sich im Maag-Areal im zürcherischen Industriequartier die Häupter der Zürcher Zünfte in Begleitung ihrer Partnerinnen, um in vier Disziplinen jeweils den trendigsten unter ihnen zum Trend-ZM zu küren.

Zürcher Trendsetter

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Der Freitag-Tower, der Shop der Firma Freitag, der treu dem Recycling Gedanken komplett aus alten Container zusammengestellt ist.

Um die Zunftmeister auf das bevorstehende Kräftemessen einzustimmen, besuchten wir die Firma «Freitag Lab.», die es geschafft hat, mit ihren Velotaschen aus gebrauchten Lastwagenblachen den Weltmarkt zu erobern und sich gegen eine Heerschar konkurrenzierender Trendsetter durchzusetzen. Markus Freitag, einer der beiden Firmengründer, begrüsste uns persönlich. Die Firmenpräsentation fand natürlich stilgerecht unter einer aufgespannten Lastwagenblache in dem Teil der Fabrikationshalle statt, in dem die neuen Lastwagenblachen angeliefert, registriert, ausgelegt und gereinigt werden.

Anschliessend wurde uns der auf der gegenüberliegenden Strassenseite liegende Shop der Firma vorgestellt und obwohl wir nun eigentlich sämtliche relevanten Informationen erhalten hatten und eigentlich bereit für den Start des Postenlaufs gewesen wären, mussten wir noch einen Moment mit dem verbringen, was einem immer droht, wenn man mit seiner Partnerin versehentlich in die Nähe einer Einkaufsgelegenheit gerät: «Lädele»!

Harte Arbeit in vier Disziplinen

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Mit einem «Cosmopolitan» als Ziel vor Augen schüttelte sogar unser Zunftmeister wie ein echter Barkeeper

Nachdem sich auch die hartnäckigsten Schnäppchenjäger wieder vor dem Freitag-Tower besammelt hatten, wurden die Zunftmeister mit Startnummern ausgerüstet. Kurz darauf fiel der Startschuss zum Postenlauf. Am ersten Posten mussten die Trend-ZM-Aspiranten in der Bar des Restaurants «La Salle» einen perfekten «Cosmopolitan» mixen. Es handelt sich dabei um ein Kultgetränk, das seit seiner Erwähnung in der Fernsehserie «Sex and the City» zu einem der bekanntesten Cocktails avanciert ist. Obwohl das Schütteln der Cocktails, den Trend-ZM-Aspiranten eine überaus harte körperliche Anstrengung abverlangte, erfreute sich der Posten überraschend grosser Beliebtheit.

Betreut wurden die Posten jeweils von einem Zunftgesellen, der für das Organisatorische also die Begrüssung, Verabschiedung und für die Einhaltung des Zeitplans zuständig war sowie von einer Fachperson, die die Postenarbeit leitete und als Abschluss eine Bewertung der Arbeit vorgenommen hat. Im Einsatz waren Christoph Steiner, Urs Benz, Florian Bigler und Georges Frick.

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Fredi Furrer, Zunftmeister der Zunft zur Schneidern und von Beruf Urologe hat für sein Blumengesteck eine Pflanze gewählt, die in Floristenkreisen auch unter dem Namen «Papsthoden» bekannt ist.

Ein trendiger Zunftmeister muss natürlich auch zu einem erotischen Hüftschwung beim Tanzen fähig sein. Deshalb wurde an einem zweiten Posten in der Tanzschule Danzamania Salsa getanzt. Weil dieser lateinamerikanische Mode-Tanz aber noch nicht zum Standard-Repertoire eines Zunftmeisters gehört, mussten wir den Rhythmus zu Beginn im Kreis üben, bevor die Zunftmeister das Tanzparkett erobern konnten.

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Carlo Hächler war 2006 nicht nur der «Primus inter Pares» der Zunftmeisterversammlung, zusammen mit seiner Frau Annador war er auch der Primus unter den Paaren auf der Tanzfläche.

Am dritten Posten mussten die Trend-ZM-Aspiranten ihr Geschick beim Blumenbinden unter Beweis stellen. In der Blumenhalle wurde ihnen kübelweise Blumen, Füll- und Dekorationsmaterial zur Verfügung gestellt. Ihre Aufgabe war es, daraus ein ansehnliches Blumenarrangement für ihre Partnerin zu binden.

Am vierten und letzten Posten mussten sich die Trend-ZM-Aspiranten im «E-Dome» in einer digitalen Welt entgegentreten. Als Fantasiehelden und bewaffnet mit futuristischen Laserkanonen jagten sie durch eine höhlenartige Landschaft und hatten nur eine Aufgabe: Alles niederzuschiessen, was sich ihnen in den Weg stellt auch ihre eigenen Ehefrauen.

Trends in der IT-Entwicklung

Nach dem Postenlauf wurden wir im Technopark von Prof. Dr. Anton Gunzinger empfangen, der uns mit einem Referat über die Trends in der IT-Entwicklung informiert hat. Weil aber die vier Gruppen nicht gleichzeitig im Technopark angekommen sind, blieb noch etwas Zeit, um den «Segway», ein technisch ausgeklügeltes zweirädriges Fortbewegungsmittel zu testen, dessen Beschleunigung nur durch Gewichtsverlagerung des Körpers gesteuert wird.

Abendessen mit saumässigem Höhepunkt

In unserer Zunftstube im Hotel Glockenhof angekommen, wurden wir mit einem Apéro im Garten begrüsst. Anschliessend durften wir ein hervorragendes Essen geniessen. Der ganze Abend wurde untermalt von den Klängen unserer Zunftmusik.

Auf den Hauptgang folgte die Siegerehrung. Zu jedem Posten wurden die Erlebnisse des Nachmittags in Form einer mit zünftigen Sprüchen gepfefferten Diashow wieder in Erinnerung gerufen. Anschliessend folgte das Urteil der Fachpersonen.

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Vor Freude über den errungenen Sieg legte Beat Fenner (Zunft zum Kämbel) gleich noch eine Zulage aufs Parkett.

«And the Trend-ZM-Trophäe goes to »

  • Matthias Kutter (Zunft zum Widder) für seine Schusskraft als bester «Gamer»
  • Beat Fenner (Zunft zum Kämbel) für seinen Hüftschwung als «Latin-Dancer»
  • Thomas Sauber (Zunft Riesbach) für sein feinfühliges Arrangement als «Flower-Designer»
  • Peter Aisslinger (Zunft Höngg) für den stimulierendsten Drink als «Cocktail-Mixer»

Damit war der Abend aber noch lange nicht zu Ende. Überraschend wurden wir zu später Stunde von einem Saubannerzug besucht, der angeführt wurde von den beiden Obmännern der Interjungzünftigen Vereinigung (IZV): Marc Steiner (Zunft zum Weggen) und Roger Böni (Zunft zu Oberstrass). Sie haben sich natürlich das Thema des Anlasses in ihrer Saubannerrede auf die Schippe genommen und unseren Zunftmeister «gepimpt». Damit spielten sie auf «Pimp my Ride», eine trendige Fernsehserie an, in der alte und verbrauchte Autos aufgemotzt - eben gepimpt - werden.

Es liegt mir natürlich fern, zu behaupten, dass Carlo Hächler es nötig hätte, gepimpt zu werden, aber eines ist sicher: Nach diesem erfolgreichen Zunftmeistertreffen dürfte die Zunft Schwamendingen und ihr Zunftmeister zu einer der trendigsten Zünfte von Zürich aufgestiegen sein.