|
Es ist Montag, der 16. April 2007, 0900 Uhr, ein wunderschöner morgen
und die ersten Zünfter mit ihren Gästen treffen vor unserem Zunftlokal
ein. Nun heisst es: Nägeli anstecken lassen von hübschen
Zünftersfrauen, den persönlichen Gästen helfen, den geeigneten Hut und
das Cape zu finden, begrüssen, vorstellen, anstossen, das erste Glas
Wein trinken. Rasch füllt sich der Platz vor dem Restaurant Hirschen
und die Jugendmusik Zürich 11 spielt auf. Im Stübli des Restaurants
empfängt die Vorsteherschaft die Ehrengäste der Zunft. |
 |
Um 1015 Uhr gilt es, sich von den Schwamendinger Besuchern zu verabschieden und mit dem Tram, einer Cobra, in unser Sechseläuten-Zunftlokal „Hotel Glockenhof“ zu fahren. {member}Dies geschieht unter kundiger Führung von Röbi Müller, unserem VBZ-ler.{/member}
|
 |
EHRUNG ABTRETENDER VORSTEHER
Nach Begrüssung der Gäste durch den Zunftmeister spielt ein Tambour. Hanspeter Hauser (Statthalter) und Oskar Müller (Zeugwart), die anlässlich des vergangenen Hauptbotts als Vorsteher zurückgetreten sind und in Dr. Werner Städeli und Hanspeter Egli würdige Nachfolger gefunden haben, werden durch den Zunftmeister zu Ehrenzünftern ernannt. Er dankt den beiden für den langjährigen Einsatz und die Freundschaft und überreicht ihnen als äusseres Zeichen ein goldenes Zunftabzeichen. Nach Denkesworten durch Hanspeter Hauser verlassen die bisherigen Vorsteher den Vorstehertisch und Hanspeter Egli und Dr. Werner Städeli nehmen deren Plätze ein.
|
 |
ZUNFTMEISTER-REDE
Dann folgt der erste Höhepunkt jedes Sechseläutens, die Zunftmeisterrede. Als Thema hat unser Zunftmeister die sich immer rascher entwickelnde Welt der Technik und die Veränderungen in der Politik gewählt.
Er zeigt mit einigen Beispielen auf, wie sich die Zeit verändert hat und erwähnt u.a. das Frauenstimmrecht, das uns 1971 eingeholt hat. Es scheint, dass man früher noch Zeit gehabt hat. War sein Vater vor 50 Jahren nicht erreichbar, so hat man das akzeptiert und gestört hat das höchstens die Mutter, doch heute: wehe, man beantwortet ein Email nicht innert 2 Stunden und das Handy ist nicht bereit. Die Folgen sind Combox-Meldungen und oft einige Aufregung.
Ist diese Hektik noch gesund, hat dies einmal eine Grenze, oder gibt es sogar eine Gegenbewegung? Ist das Arbeiten wirklich effizienter geworden? Die Kommunikation wird einfacher, man kann z.B. rasch Hilfe holen. Sicher sei auch die Bundespräsidentin froh, dass nicht mehr alles via Post erledigt wird, auch wenn in Bern vieles etwas länger dauert, als bei uns in der Privatwirtschaft. Und doch haben wir immer weniger Zeit, auch weniger für unser Privatleben und bereits bezahlen 30-jährige diese Hektik mit einem Klinikaufenthalt ohne Computer und Handy. Was machen wir eigentlich mit der Zeit, die wir einsparen? Haben wir mehr Lebensqualität? Sicher – betrachten wir doch unsere Arbeitszeit. Vor noch nicht allzu vielen Jahren wurde am Samstag gearbeitet. Heute müssen wir allerdings lernen, mit der zur Verfügung stehenden Zeit besser umzugehen, denn der Fortschritt geht rasant weiter.
Er geht dann auf die Politik ein, lobt die Konkordanz und das System der Mehrparteienregierung und meint dazu, dank dieser seien wir vor grösseren Unruhen verschont geblieben. Wir haben gelernt, auch andere Meinungen anzuhören und zu akzeptieren. Macht eine gewählte Partei im Ausland oft für 4 Jahre, was sie will, ist bei uns immer wieder Verhandeln gefragt. Das braucht eine gewisse Leidensbereitschaft, die es uns ermöglicht, zu verhandeln und nicht vereinnahmen zu lassen, wie das die EU gerne hätte. Sie redet uns heute schon genug ins Konzept. Das wollen wir nicht, da bleiben wir hart (Applaus). Wir fahren gut mit unserem politischen System, doch ein etwas grösseres Tempo in der Politik wäre wünschenswert. Er erwähnt u.a. AHV und Pensionskasse, bei denen man Einnahmen und Ausgaben einfach berechnen kann. Warum braucht man dafür mehrere Sessionen?
Trotz immer mehr und besserer Technik verstehen wir uns nicht besser. Wir müssen Verständnis haben für andere und für anderes - eine grosse Herausforderung für die Politik, speziell bezüglich der Beziehungen zwischen den Ländern.
Wir wollen zu den Besten gehören, doch dürfen wir auch diejenigen nicht vergessen, die auf der Schattenseite stehen, vorausgesetzt diese wollen nicht einfach nur profitieren.
Er schliesst dann mit der Bemerkung, dass es ihn freut, dass er ohne grosse technische Hilfsmittel zu uns hat sprechen können. Er stösst auf ein schönes Sechseläuten an. Dann geniessen wir das Mittagessen.
|
 |
EMPFANG VON DELEGATIONEN
Nach dem Essen überrascht uns eine Zunftgesellen-Delegation der Zunft zur Schneidern. Sie gratulieren der Regierungsrätin zum fantastischen Wahlresultat. Deren Sprecher stellt fest, dass nur wer von zuhause aus Erfahrung hat, am Sechseläuten von zwei Damen umgeben sein kann. Allerdings habe unser Zunftmeister Verstärkung durch Toni Brunner, den sie dann ins Visier nehmen.
Der Zunftmeister dankt für diesen Besuch und lässt Zunftmeister Fredi Fuhrer aus unserer Stube herzlich grüssen.
|
 |
Nach diesem Besuch kommen unsere 3 Kinderdelegationen von ihren Besuchen bei Zünften mit neuen Zunftmeistern zurück. Zuerst die 3 Schlumpf-Töchter vom Besuch bei der Zunft zur Waage mit dem neuen Zunftmeister René Kalt. Dann folgt die Gruppe, die unsere Göttizunft St. Niklaus besucht hat. Deren Zunftmeister, Willy Günther, hat als Antwort unserer Zunft angeboten, sie bei der Wahl der Ehrengäste künftig zu beraten. Weiter lädt er ein zum Ball seiner Zunft zum 75-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr und hofft auf viele Schwamendinger Gäste.
Die letzte Kinderdelegation kommt von der Zunft Wiedikon mit dem neuen Zunftmeister Kaspar Luchsinger.
Es ist erstaunlich, wie die Kinder 2-3-Minuten-Reden zusammen oder abwechselnd auswendig vortragen können – witzige Reden zudem, die immer wieder Lachsalven auslösen.
Nach dem Mittagessen folgen die Reden unserer Ehrengäste. Aus dem Kanton Zug, dem diesjährigen Gastkanton, haben wir keinen Ehrengast, dagegen die Bundespräsidentin, die Zürcher Baudirektorin und einen Nationalrat.
|
 |
ES BEGINNT BUNDESPRÄSIDENTIN MICHELINE CALMY-REY
Vorstellung durch den Zunftmeister: Stellt gleich zu Beginn klar, dass er weder über Frisuren sprechen werde, noch darüber, wer im Bundesrat am meisten fliegt. Zwar sei sie schon einmal an einem Sechseläuten gewesen, doch damals bei der Gesellschaft zur Fraumünster. Wir zeigen ihr heute, wie es auf einer richtigen Zunft zu und her geht. Wir lösen in Zürich das Problem mit dieser Gesellschaft selbst, genauso wie die Bundesrätin der EU klar macht, dass wir unser Steuersystem selbst regeln und uns nicht dreinreden lassen. Dann geht er auf deren Lebenslauf ein und macht den Unterschied zwischen ihnen beiden klar: sie ist Bundesrätin, was er nach menschlichem Ermessen nie werden kann, genauso wie sie nie Zunftmeister werden kann. Aber auch Gemeinsames stellt er fest, sei doch der Frauenanteil in seiner Familie mit 80% höher, als die von ihr angestrebten 50%. Im Bundesrat sind dagegen klar weniger Frauen vertreten. Somit müssten sie sich beide gegen qualifizierte Mehrheiten durchsetzen.
{member}Zur Rede der Bundespräsidentin
Nach Ihrer Begrüssung und einigen Worten zu Ihrer Beziehung zu Zürich meint sie: wenn der Röstigraben wegfalle, bleibe doch noch die Rivalität zwischen Basel und Zürich. Sie zeigt die Innovation unserer Stadt anhand der vor einigen Jahren neben dem Sechseläuten neu geschaffenen Love Parade, die dabei ganz im Sinne des innovativen Zürcher Wirtschaftsgeistes auch gleich noch einige neue Geschlechtervarianten geschaffen habe.
Sie kündigt dann Vertrauliches aus dem Bundesrat an. Beinahe hätte sie nicht kommen können, denn in der Verwaltung werde jeweils ganau geprüft, ob ein solcher Besuch auch alle Kriterien erfülle. So hätte das Bundesamt für Umwelt festgestellt, dass das Abbrennen des Bööggs bei der momentanen Diskussion über die Klimaerwärmung bedenklich sei. Zuerst müsse man abklären, wie dessen Abbrennen CO2-neutral durchgeführt werden könne. Da kam ihr ein Zürcher Kollege zu Hilfe. Er erklärte den Böögg zum Service Public und befreite ihn damit von der CO2-Abgabe. Die Neutralitätsexperten hatten Bedenken zu den Uniformen der Zünfter, die sie als Militäruniformen taxierten sowie zum Linksumreiten des Böögg. Von einer anderen Verwaltung wurde ihr geraten, beim Feuer auch gleich eine neue Antiraucherkampagne zu starten mit dem Motto: „Pfeifenraucher leben explosiv“. Trotz all dieser Bedenken freue sie sich sehr, heute dabei sein zu können. Mit dem Böögg werde sie etwas mitfühlen können, denn als Regierungsmitglied schaue man selbst ab und zu vom Scheiterhaufen herunter. Zum Schluss erklärt sie sich erfreut über unseren Wahlspruch und zeigt, wie dieser auch in den internationalen Beziehungen unseres Landes seine Gültigkeit hat. Sie nimmt dann den Spruch des Zunftmeisters auf: „die beste Aussenministerin sei diejenige, die in 4 Landessprachen schweigt“ und sagt: nur da zu stehen und nichts zu tun, schütze nicht davor, in der Luft zerfetzt zu werden, was der Böögg beweise.{/member}
|
 |
Dann leitet der Zunftmeister über zum
NÄCHSTEN EHRENGAST, DER REGIERUNGSRÄTIN DR. IUR. URSULA GUT
Zuerst gratuliert er ihr zum gestrigen Glanzresultat in den Regierungsrat. Er habe zwar nicht viele über ihre sportlichen Leistungen herausfinden können, doch ein Wahlkampf entspreche einem Marathon und davon hat sie in kurzer Zeit gleich zwei absolvieren müssen. Er geht dann auf den Lebenslauf der Regierungsrätin ein. Unter anderem meint er, solche Karrieresprünge, wie sie die Regierungsrätin erlebt habe, passierten unseren Ehrengästen üblicherweise schon bald nach dem Besuch des Sechseläutens.
{member}Zur Rede der Regierungsrätin
Aus 4 Gründen sei sie gerne zu uns gekommen: 1. haben sie die Schwamendinger noch während dem Wahlkampf zuerst gefragt (es kamen später 4 weitere Anfragen), 2. wurde sie vom Wahlkreis Schwamendingen wirklich gewählt, 3. wegen des Zunftmeisters auf Anraten ihres Gatten und 4. meinte Frau Derren, die Statthalterin der Frauenzunft, Carlo Hächler sei ihr liebster Zunftmeister – „zu dem mues ich“. Die Schwamendinger Zunft sei wirklich frauenfreundlich. Sie wundert sich dann, dass ihr unser Zunftmeister in seiner Vorstellung rote und grüne Markierungen für ihr Ordner-Chaos gegeben hat, sei ihre politische Farbe doch blau. Ob Schwamendingen wirklich den kürzeren gezogen hat, als das Fernsehen nach Oerlikon vergeben wurde, daran zweifelt sie, denn dort werde mehr Güsel produziert als im Heizkraftwerk und den könne sie als Energieministerin gar nicht gebrauchen. Nach einem Statement zur Wahlwerbung „4 +1“ im Regierungsrat geht sie auf die Bemerkung der Bundespräsidentin ein, sie sei nicht gekommen, um der SP in Zürich Ratschläge zu erteilen und meint: sie sei nicht sicher, ob deren Genossen in Zürich ihre Rezepte nicht doch brauchen könnten. Dann äussert sie sich in einigen Vergleichen mit der Bundesrätin und dem Nationalrat zu ihrer Aufgabe als Landwirtschaftsministerin.
Zum Schluss lädt sie die Zunft in den Strickhof ein zu einer Führung mit ihr und Rolf Gerber. {/member}
|
 |
Der Zunftmeister verdankt die Worte der Regierungsrätin und die Einladung in den Strickhof. Dann leitet er über zum
NÄCHSTEN EHRENGAST, NATIONALRAT TONI BRUNNER, SG
Wurde 1995 mit 21 Jahren als weitaus jüngster NR in der Geschichte unseres Landes gewählt. Das hätte er erreicht mit dem Einsatz seines halben Vermögens, nämlich mit CHF 2000. Er sagt, Toni Brunner sei Mitglied der UREK und Vizepräsident der SVP und meint dann zur Bundesrätin, das sei übrigens nicht die Abkürzung für S’il vous plait. Nach einigen Bemerkungen zu politischen Aktivitäten des Nationalrats, unter anderem zur Motion, die Warnungen auf den Zigarettenpäckchen verbreiteten eine depressive Stimmung, der ohne Geld in die Hand nehmen zu müssen, allein durch Weglassen des Textes entgegengewirkt werden könne. Dann geht er über zum jährlichen SVP-Anlass der Fraktion, der einen so guten Ruf habe, dass sich Politiker überlegten, allein schon deswegen die Partei zu wechseln. Er überreicht Toni Brunner eine CD mit dem Sechseläutenmarsch für sein Puure-Radio.
{member}Zur Rede des Nationalrats
Hat sich sehr gefreut, dass sich der Zunftmeister hat entscheiden können, auch noch einen Mann als Ehrengast einzuladen. Sagt, dass dies vielleicht ein Missverständnis war, genauso wie, als eine älter Dame ihn am Bodensee mit dem Schwingerkönig verwechselte. Er komme aus dem Tal, das Zwingli hervorgebracht hat, Doppelolympiasieger und Weltmeister. Die Idee von Leuten, aus dem schönen Toggenburg einen Naturpark zu machen, hat er sich so vorgestellt, dass er auf dem Land arbeite, etwas weiter weg ein Zaun, hinter dem Leute ihm zusehen und ab und zu eine Banane werfen. Er kritisiert dann in lustigen Worten die Umweltschützer im Toggenburg, die wegen Auerhühnern erfolgreich einen neuen Skilift bekämpften. Inzwischen haben die gleichen Kreise Luchse importiert und nun beklagen sie sich, diese hätten die Auerhühner gefressen. Dann bringt er den Witz über den BR Leuenberger, der ohne Pass an der Grenze aufgehalten wird und beweisen muss, dass er Bundesrat ist. Rainer Maria Salzgeber hätte in der gleichen Lage als Beweis ein Spiel kommentiert, Alex Frei musste mit dem Ball jonglieren und ein Tor schiessen. Da meint Bundesrat Leuenberger mit weinerlicher Stimme: aber ich cha doch nüt. Die Antwort der Zöllner: jawohl sie sind der Bundesrat Leuenberger, sie können passieren. Als Ausgleich bringt er einen Witz über den Bundesrat Blocher, der mit den Töchtern auf den Säntis wanderte. Nach diversem Nachfragen durch die Töchter, wie lange es noch dauere, auf die er immer die Antwort gab: etwa 1 ½ Stunden, hatten die Töchter genug und sagten: aber das hast du doch schon zweimal gesagt. Darauf Bundesrat Blocher: En SVP-ler ändert seine Meinung nie.
Dann wendet er sich mit einem weiteren Witz an seinen Tischnachbarn, den Ehrenzunftmeister Toni Steiner und schliesst mit einer Einladung an die Vorsteherschaft seine Rede.
Der Zunftmeister bedankt sich für Toni Brunner’s Show. Die Fortsetzung findet nun ausserhalb des Zunftlokals statt: wir machen uns bereit für den Zug zum Feuer unter der Leitung von Statthalter und Zugführer.{/member}
|
 |
ZUG DER ZÜNFTE ZUM FEUER
Unsere Frauen und Freundinnen empfangen uns beim Ausgang des Glockenhof, d.h. erste Blumen und erste Küsse als Dank für die Blumen. Mit der Reitergruppe voraus marschieren wir ab Richtung Globus, um uns rechtzeitig als Nummer 18 in den Umzug einzureihen. Trotz dieser hohen Nummer erreichen wir die Sechseläuten-Wiese so früh, dass uns Zeit für ein Bier oder ein Glas Wein, aber auch für Kontakte zu befreundeten Zünftern anderer Zünfte bleibt. Ob die Explosion des Kopf des Bööggs nach 12 Minuten und 09 Sekunden aussagekräftig für den kommenden Sommer ist, bleibe dahingestellt. Wir können aber festhalten, dass der Böögg in den vergangenen 10 Jahren durchschnittlich 14 Minuten ausgeharrt hat und 12 Minuten eher auf einen besseren Sommer hindeuten.
Nach dem Umritt durch die Reitergruppen der Zünfte geht es zurück auf die Stube und zum Nachtessen.
|
|
DER AUSZUG
Um 2045 Uhr verlassen wir zusammen mit dem Musikverein Harmonie
Zürich-Schwamendingen den Glockenhof und fahren mit einem VBZ-Bus zu
den ausgelosten Zunftstuben, in denen ein Sprecher unserer Zunft den
dortigen Zunftmeister mit Sprüchen herausfordert. Gleichzeitig bereiten
sich die zurückbleibenden Stubenhocker mit dem Zunftmeister auf die
drei besuchenden Zünfte vor. Eine etwas unglückliche Organisation
beschert den Auszüglern lange Wartezeiten, sodass wir erst nach
Mitternacht auf unsere Stube zurückkehren. Dies ist zu spät für den
Redaktor, um noch gemütlich Bier und Wurst geniessen zu können, denn
….. doch davon am Schluss des Berichts.
Es besuchen uns nacheinander die Zunft Hard, die Zunft zur Meisen und die Zunft St. Niklaus.
Unser Auszug besucht die Zunft zu Wiedikon, die Zunft Hard und die Zunft Wollishofen.
{member}BESUCH DURCH DIE ZUNFT HARD MIT DEM SPRECHER URS SUTTER
Wir seien ihm als Meteorologe sehr sympathisch, heisse doch einer unserer Gründer „Wetter“. Zeigt dann die Wetterkarte unseres Gründungstags, des 12. April 1975 mit 6 Tiefdruckgebieten. Er meint dann aber, in Tiefdruckgebieten laufe etwas, also müsse bei uns echt die Post abgehen. Ein penetrantes Hoch sei zudem sehr langweilig. Nach Kritik an einem Fehler auf unserer Homepage geht er zum Zunftmeister über, wobei er nur etwas Positives gefunden habe, nämlich die gemeinsame Herkunft Chur. Zum negativen Teil beginnt er bereits mit dem Geburtsjahr, das total Tiefdruck-bestimmt war. Er bleibt dann etwas länger bei der Abkürzung „ipg“ in der Firmabezeichnung von Carlo, kommt dann aber doch noch zum richtigen Resultat. Die Stubenhocker bezeichnet er zum Abschluss als Turnhallenhocker.
In seiner Replik macht Carlo Hächler zuerst Appell der Ehrengäste, die sich alle melden, auch Franz Beckenbauer. Er meint, der Sprecher habe als Meteorologe einen super Job für heute gemacht.
BESUCH DURCH DIE ZUNFT ZUR MEISEN MIT DEM SPRECHER JOACHIM RUDOLF
Die Videoaufzeichnung beginnt mitten in der Rede des Sprechers, in der er ankündigt, dass die Schwamendinger eines Tages aussterben und im Zoo landen werden. Dann wendet sich der Sprecher den Ehrengästen zu und gibt zum Schluss eine Empfehlung ab für einen nächstjährigen Ehrengast.
Dass er zwischendurch den Spruch „degustibus non est disputandum“ fallen lässt, passt auch zu seiner Rede, womit ich mich als Redaktor für diesen Bericht weiterer Kommentare enthalte.
BESUCH DURCH DIE ZUNFT ST.NIKLAUS MIT DEM SPRECHER ERICH MÜLLER
Beginnt mit der Lage Schwamendingens hinter dem Züriberg und der Entwicklung aus einem Sumpfgebiet und stellt den dazu passenden Strassennamen blumige Namen aus dem Kreis 11 gegenüber. Er wendet sich dann kurz der Einhausung, der Idee einer Seilbahn, den Ehrengästen sowie dem Zunfthaus Hirschen zu.
Er geht dann zum Zunftmeister über, seinen Umzug nach Hittnau, dessen Abstimmungsmisserfolg zu einer konsultativen Umfrage betreffend eines Vorstellens der Gesellschaft zu Fraumünster und schliesst dann mit der Uebergabe diverser Geschenke mit Bezug zu seiner Rede.
In seiner Antwort weist Carlo Hächler darauf hin, dass es der Sprecher offensichtlich unterlassen hat, unsere Hilfe für Sprecher auf unserer Homepage zu beachten. Er bedankt sich für die Einladung zum Jubiläumsball und nimmt an, dass es sich dabei um eine wirkliche Einladung handelt - nicht wie beim Widder, wo man bezahlen musste.
Nachstehend die Berichte zu unseren Besuchen bei anderen Zünften.
|
 |
UNSER BESUCH BEI DER ZUNFT ZU WIEDIKON MIT DEM SPRECHER RICHARD BÄR
Er vergleicht den Zunftmeister Kaspar Luchsinger bezüglich der Position in der Zunft (als Zunftmeister kann er nicht mehr aufsteigen), dem Tier das im Familiennamen vorkommt (der Bär ist stärker), der beruflichen Situation (der Sprecher ist sein eigener Chef), dem Familienwappen (Luchsingen ist eine kleine Gemeinde, Bern trägt im Wappen einen Bären) und der Organisation der Jungzünfter (unsere sind besser organisiert) mit sich selbst und unserer Zunft und leitet daraus ein 5:0 zu seinen Gunsten ab. Für die nächsten 4 Punkte bemüht er die bisherige Tätigkeit des Zunftmeisters als Pfleger des ZZZ, dessen Organisation des Zunftmeisteranlasses 2005, die Tatsache, dass dieser viele Tätigkeiten ausübt sowie seine Ausgangs-Gewohnheiten nach Zunftanlässen. Womit es 9:0 für den Sprecher steht.
In seiner Replik meint der Zunftmeister, die Informanten des Sprechers seien daneben gewesen und wandelt das vermeintliche 9:0 in ein 3:0 Forfait um. Dann stösst er mit den anwesenden Ehrengästen und diversen Schwamendinger Zünftern an, die er kennt.
|
 |
UNSER BESUCH BEI DER ZUNFT HARD MIT DEM SPRECHER ROLAND FREVEL
Unser Sprecher geht zuerst auf die diversen ausserkantonalen Wohnorte der Hard-Zünfter ein und leitet dadurch für ihn beruhigend ab, dass er in seinem Dialekt sprechen darf. Er bezeichnet die Zunft als „ziemlich wiibisch“ wegen den Perücken und der Dame, die im Damensattel mitreitet. Dann richtet er einige Sprüche an den Zunftmeister.
Die Tatsache, dass Kaiser Franz schon wieder Gast ist und Bayrische Sitten Einzug gehalten haben sollen, lässt unseren Sprecher befürchten, dass für den Zunftmeister das Oktoberfest bald wichtiger sein werde, als das Sechseläuten. Regelmässige Aufenthalte in Oberstaufen, in denen er nichts auslasse, sein Vergessen, während der Jagd das Handy auszuschalten – auf seiner Stube ein Vergehen, sind die nächsten Themen.
Der Zunftmeister gibt die Krawatte mit der Bemerkung zurück, „e so en grusige Lumpe han ich no nie gseh“. Dann begrüsst er unsere Ehrengäste und meint, SVP heisse „Schweizerische Vereinigung für das Pferd“. Von einem gewählten Regierungsrat sagt er: „man darf nicht nur unfähig sein, man muss auch in die Politik gehen“. Er schliesst mit einer Bemerkung zu Kaiser Franz, der sehr gerne zur Zunft Hard geht (wie es zur erneuten Einladung kam, war leider nicht Gegenstand von Rede und Replik).
|
 |
UNSER BESUCH BEI DER ZUNFT WOLLISHOFEN MIT DEM SPRECHER PATRICK KNECHT
Unser Sprecher zeigt sich erfreut, dass die Zunftstube zur Verfügung steht – nicht unbedingt zu erwarten nach dem letzten Martinimahl. Dann kritisiert er den Sprecher der Wollishöfler vor einem Jahr, der das eigene Bhaltis als flach, fad und farblos bezeichnete und dieses mit der Schwamendinger Zunft verglich. Er macht das besser und lobt das eigene Bhaltis, d’ Schwamedingerli, die unsere Zunft repräsentierten.
Die Trinkfreude des Zunftmeisters charakterisiert er mit dem Spruch: „es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, beim Dangel ist es umgekehrt“.
Da die Wollishöfler die Tracht der Bauern aus dem Säuliamt tragen, erzählt er die Geschichte, wie es zu diesem Namen kam: Auf der Passhöhe flüchtete eine Sau Richtung Amt (ergab das Säuliamt), ein Kalb jedoch auf die andere Seite, die dann als Chalberamt bezeichnet wurde. Deshalb könnte man Wollishofen auch so nennen und den heutigen Abend als Viehmarkt, was aber beim Alter der Wollishöfler nicht möglich sei, da ältere Tiere eher zur Schlachtbank als auf den Viehmarkt geführt werden.
In seiner Replik spricht Jürg Dangel über Mikrofon. Er begrüsst die anwesenden Ehrengäste und sagt, die Rede habe Substanz gehabt und ihm gefallen. Er gibt dem Sprecher betreffend dem fehlenden Stil bei der Uebergabe der Tirggel recht, bezeichnet aber die Martini-Terminkollision als Fehlinformation. Als Antwort auf die Kritik unseres Sprechers an der Webseite der Wollishöfler, empfiehlt er auch uns einen neuen Auftritt (wenn er wüsste ! der Red.). Er schliesst mit einem Witz: jedes Mal wenn er mit seiner Frau Sex habe, legen beide 5 Franken in eine Kasse und Ende Jahr gehen sie „die 10 Franke go versuffe“. {/member}
|
|
Nach Abschluss der Besuche werden im Glockenhof die Tische wieder aufgebaut und der zweitletzte Teil des Sechseläutens beginnt: Gemütliches Zusammensitzen, austauschen von Erlebnissen des Tages, Bratwurst, Bürli und Bier vom Fass geniessen zum Schluss-Auftritt der Harmonie Schwamendingen. Die Glarner Tambouren aus Näfels mussten uns leider nach dem Nachtessen bereits verlassen. Während der Zunftmeister den offiziellen Teil eines weiteren wunderschönendes Sechseläutens abschliesst und viele Zünfter mit ihren Gästen noch gemütlich zusammensitzen, zieht es den Redaktor zum ersten Saubannerzug des Abends ins Zunfthaus zur Waage, wo der neue Zunftmeister und Gründer der IZV (Jungzünfter-Vereinigung) auf seine Kollegen wartet. In witzigen Worten und im Aufzug eines Saubanner-Alpaufzugs erscheinen all seine Nachfolger in der Funktion als IZV-Präsidenten und lassen das ehrwürdige Zunfthaus unter den Lachsalven der dicht gedrängten Zuhörer-Schar erzittern. Einer der beiden Sprecher, Florian Bigler, ist zu meiner grossen Freude ein Schwamendinger Jungzünfter, ein zukünftiger IZV-Präsident. Dann geht es weiter ins Grüne Glas der Zunft Riesbach, wo 2 ehemalige IZV-Präsidenten, darunter auch unser neuer Schreiber Pascal Pauli Zünfter und Gäste mit ihrer witzigen Rede in Bann ziehen. Mein Blick in die Runde zeigt, dass auch viele Schwamendinger ihre Stube verlassen haben, und den für mich schönsten Teil des Sechseläutens im Kreise von Zünftern anderer Zünfte geniessen. Für die Unermüdlichen geht der Weg dann weiter zum Frühstück in die Zimmerleuten oder ins Kaufleuten.
Es beginnt zu tagen. Alles eilt an den Arbeitsplatz. Nur einige Zünfter fahren im Taxi heim, um von einem weiteren, wunderschönen Sechseläuten zu träumen.
HJ / Version-2 / 27.Juni 2007
Ergänzt mit Bildern HB 24.9.07
|